Hinweise zur Zahnreinigung

Durch festsitzende Spangen ist das Risiko von Zahnschmelzschäden erhöht, es kann zu Entkalkungen oder gar Löchern kommen.

Dafür gibt es 3 Gründe: 

1. Die Selbstreinigung der Zähne durch Zunge und Wangen ist in bestimmten Bereichen nicht mehr möglich.

2. An einer Spange bleibt mehr hängen als an keiner Spange.

3. Putzen mit Spange ist deutlich zeitaufwendiger und verlangt Selbstdisziplin.

Damit die Zähne eine Spangenbehandlung ohne Schäden überstehen, beachten Sie folgende  Empfehlungen:

Aufgaben des Patienten:

  • Regelmäßiges und gründliches Putzen vor allem der kritischen Zone zwischen Zahnfleischrand und Bracketunterkante (ideal nach jedem Essen, unbedingt aber vor dem Schlafengehen). 
  • Nach dem Putzen Sichtkontrolle im Spiegel (anfangs gern mit Unterstützung der Eltern: vier Augen sehen mehr als zwei).
  • Abends nach dem Putzen eine Minute mit einem kleinen Schluck Mundspüllösung spülen.     
  • Einmal wöchentlich, abends: elmex®gelée.

Unterstützung durch den Hauszahnarzt:

  • wenigsten halbjährliche, besser vierteljährliche Kontrollen.
  • Putzübungen (Individualprophylaxe) mit halbjährlichen Fluoridierungen.
  • Verschreibung von elmex®gelée auf Rezept (Das darf der Kieferorthopäde nicht.)

Aufgaben des Kieferorthopäden:

  • Beim Einsetzen der Brackets Putzinstruktion, Aushändigung von Informationsblättern und einem Pack Spezialzahnbürsten für Brackets.     
  • Beim Einsetzen der Brackets Auftragen des hochwirksamen Schutzlackes Fluor-Protector®.
    Das sollte halbjährlich wiederholt werden, zusätzlich zu den Putzübungen und Fluoridierungen durch den Hauszahnarzt. 
  • Ich empfehle selbstligierende Brackets, da viel hygienischer: Der Bogen wird hier nicht wie bei Standardbrackets mit kleinen Gummiringen befestigt. Dadurch bleibt an ihnen weniger hängen.
  • Desinfizierende Mundspülungen bei kritischer Mundhyhgiene.

 

Es reicht nicht aus, regelmäßig die Zähne zu putzen – man muß sie auch richtig putzen: nach einem festen System, damit kein Zahn vergessen wird.

Vor dem Putzen mit Wasser kräftig spülen. Das Wasser dabei auch durch die Zahnreihen pressen.

Zuerst das Zahnfleisch mit kreisförmigen Bewegungen ohne allzu viel Kraft bürsten (wie eine Massage). Sollte es bluten, erst recht putzen, denn dann ist es bereits entzündet.

Erst jetzt die Zähne: Mit den Außenseiten beginnen. Zuerst die kritische Zone zwischen Zahnfleischrand und Bracket (hier bleibt am meisten hängen, weil diese Zone von der Zunge nicht erreicht und gereinigt werden kann): anfangs 8x pro Zahn hin und her (bald merkt man selber, was ausreicht), Zahn für Zahn von einer Seite des Zahnbogens zur anderen.

Dann wie gewohnt die Innenseiten der Zähne, zum Schluß die Kauflächen.

Und nun dasselbe im Unterkiefer: außen, innen, Kauflächen…

Nach dem Putzen ca. 1 Minute lang mit einer fluoridhaltigen Mundspüllösung spülen, z.B. Meridol oder Listerine Zero (beides alkoholfrei). Ein kleiner Schluck aus der Flasche reicht. Danach ausspucken und nicht mit Wasser nachspülen (sonst Verdünnungseffekt). Bei manchen Menschen kommt es übrigens bei regelmäßiger Anwendung von Meridol zur bräunlichen Verfärbung der Zähne.

Bei festsitzenden Spangen empfehle ich unbedingt eine halbjährliche Bracketumfeldversiegelung. Sie stellt eine sinnvolle Ergänzung der von Ihrem Zahnarzt durchgeführten Individualprophylaxe dar. Wenn Ihr Zahnarzt diese Versiegelung durchführen möchte, ist das kein Problem – Hauptsache, sie wird gemacht und die Zähne nehmen während der Behandlung keinen Schaden.

Auf die durch die Brackets schlechter zu reinigenden Bereiche der Zahnkrone wird ein stark haftender Schutzlack aufgetragen. Dabei ist Schutzlack nicht gleich Schutzlack: Durch Fluor-Protector® wird das Risiko von Entkalkungen auch bei nachlässigerem Putzen um 60%, also um mehr als die Hälfte gesenkt. Deswegen halte ich diese Versiegelung für sehr sinnvoll.

Da es sich hier um eine vorbeugende Maßnahme des Kieferorthopäden zum Schutze der Zähne handelt, übernehmen gesetzliche Krankenkassen diese Ausgaben nicht. Sie bekommen für jede der halbjährlich erfolgenden Versiegelungen eine Rechnung über 25,-€ ausgehändigt.

Was, wenn es nun doch zu Entkalkungen gekommen ist?

Eine Entkalkung ist noch kein Loch, sondern nur eine poröse Stelle im Zahnschmelz. Durch In diese Hohlräume eingeschlossene Luft wirkt diese Stelle weiß. Dieses Porensystem kann durch einen speziellen dünnflüssigen Kunststoff aufgefüllt, stabilisiert und abgedichtet werden. Dann verschwindet die weiße Verfärbung wieder weitestgehend und das Fortschreiten einer beginnenden Karies wird so frühzeitig gestoppt – ganz ohne zu bohren.

Durch dieses Verfahren kann übrigens auch bei bräunlichen Fluoroseverfärbungen der oberen Schneidezähne oft eine deutliche Verbesserung erreicht werden.

Besser, es kommt erst gar nicht zur Entstehung von unschönen Entkalkungen – nämlich durch exzellentes Putzen, unterstützt durch eine halbjährliche Bracketumfeldversiegelung.

Mehr Informationen zu ICON®  auch unter www.bohren-nein-danke.de