Carrieré-Distalizer

Gar nicht so selten kommen Patienten, die mit ihren zu weit vor- und vielleicht auch engstehenden oberen Schneidezähnen unzufrieden sind. Sind schon alle bleibenden Zähne durchgebrochen, gibt viele Möglichkeiten, einen solchen Vorstand zu korrigieren:  milde Fälle durch das Tragen von Gummizügen, extreme Fälle durch eine Kieferoperation. Wird eine Kieferoperation wegen der damit verbundenen Risiken nicht gewünscht, werden klassischerweise die ersten kleinen oberen Backenzähne gezogen; der Symmetrie wegen meist auf beiden Seiten. In die so entstanden Lücken werden dann die oberen Eckzähne hineinbewegt und nach Auflösung der Engstände die Frontzähne gerade ausgerichtet.

Der Carrieré-Distalizer hingegen bewegt die oberen Seitzähne komplett als Einheit zurück, ohne daß gesunde Backenzähne geopfert werden müssen. Dies geschieht schnell und effizient innerhalb von etwa 6 Monaten unter der Anwendung sehr geringer Kräfte (ca. 80 – 120p).


Nach Korrektur der Seitverzahnung werden die Carrieré-Stege entfernt und nun auch im Oberkiefer durch eine festsitzende Spange ersetzt. Voraussetzung für den Behandlungserfolg ist die exzellente Mitarbeit des Patienten. Damit der Distalizer wirken kann, müssen rund um die Uhr schwache Gummizüge getragen werden.

Es gibt zahlreiche weitere Möglichkeiten der Distalbißkorrektur mit anderen festsitzenden Geräten. Die Vorteile der Carrieré-Stege sind aber: Daß sie sehr schonend mit geringen Kräften arbeiten. Daß sie vom ersten Tag des Einsetzens der festsitzenden Spange wirken, wenn die Motivation des Patienten noch groß ist. Daß sie aufgrund ihrer geringen Größe und abgerundeten Form sehr komfortabel sind und den Patienten kaum stören. Daß sie nicht so reparaturanfällig wie andere Klasse-II-Apparaturen sind und deshalb kaum zu zusätzlichen Terminen außer der Reihe zwingen. Aber sie sind kein Selbstläufer, sondern verlangen Mitarbeit.